Der Islamwissenschaftler Tariq Ramadan ist in der Schweiz vom Vorwurf der Vergewaltigung und des sexuellen Fehlverhaltens freigesprochen worden. Eine Schweizerin hatte gegen ihn Anzeige erstattet und behauptet, von Ramadan in einem Genfer Hotel vergewaltigt worden zu sein. Das Opfer hat angekündigt, in Berufung zu gehen.
Nach Ansicht des Richters gibt es zu wenig Beweise, um Ramadan schuldig zu sprechen. Ramadan räumte ein, die Frau in jener Nacht getroffen zu haben, sagte aber, es habe keine Vergewaltigung gegeben. Ramadan (60) hätte eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren drohen können.
Auch in Frankreich ist ein Vergewaltigungsverfahren gegen ihn anhängig. Dort wird Ramadan beschuldigt, vier Frauen vergewaltigt zu haben.
Ramadan lehrte unter anderem an der Universität Oxford und der Erasmus-Universität in Rotterdam. Im Jahr 2004 wurde er vom Time Magazine zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt ernannt.