US-Regulierungsbehörden scheinen nicht darum bemüht zu sein, klare Richtlinien für Kryptounternehmen festzulegen. In der Zwischenzeit tut Europa dies und ein großer Übergang scheint im Gange zu sein.
Die US Securities and Exchange Commission (SEC) ist das Schreckgespenst des Kryptosektors in den Vereinigten Staaten und macht es der Kryptoindustrie sehr schwer. Mehrere prominente Unternehmen scheinen eine Verlagerung ins Ausland in Erwägung zu ziehen, möglicherweise nach Europa. Das spekuliert jedenfalls Brad Garlinghouse, CEO von Ripple (XRP), in einem Interview mit CNBC am Donnerstag:
„[Aufgrund verwirrender Regulierung in den USA] sieht man, wie Unternehmen und Investitionen in andere Gerichtsbarkeiten fließen. Insbesondere Europa scheint von dieser Verwirrung in den Vereinigten Staaten stark zu profitieren.“
In Europa sieht es aus gesetzlicher Sicht viel besser aus. Obwohl die Behörden nicht unbedingt große Fans des Kryptosektors sind, sehen wir allmählich mehr Klarheit. Zum Beispiel wurde letzte Woche das lang erwartete MiCa-Kryptogesetz von den europäischen Finanzministern verabschiedet.
Das MiCa-Kryptogesetz legt klare Richtlinien fest, denen Kryptounternehmen in der Europäischen Union folgen müssen. Obwohl dies den Benutzern und Unternehmen weniger Freiheit geben wird, ist es immer noch viel besser als die Situation in Amerika. Die feindliche Haltung der SEC gegenüber dem US-Kryptosektor nimmt untragbare Formen an.
Dies steht im klaren Kontrast zur Situation in Frankreich, zum Beispiel. Die Franzosen scheinen daher die Türen weit für Unternehmen zu öffnen, die vor dem gesetzlichen Klima in Amerika fliehen. Owen Simonin, CEO einer französischen Kryptoinvestmentplattform, erklärt:
„In Frankreich haben wir den Vorteil eines klaren [gesetzlichen] Rahmens. Frankreich wird voraussichtlich seinen gesetzlichen Rahmen auf europäischer Ebene erweitern. Es bietet einen klaren, definierten gesetzlichen Rahmen, der große internationale Unternehmen anzieht und ihnen den europäischen Markt öffnet.“
Frankreich hat bereits seit 2019 klare Gesetze für Kryptounternehmen. Darüber hinaus tritt das oben genannte MiCa-Kryptogesetz ab dem nächsten Jahr in Kraft. Solange sich US-Regulierungsbehörden weiterhin herumtreiben, wird erwartet, dass Europa eine neue Heimat für den US-Kryptoexodus bietet. Es sieht also gut aus für die Zukunft der europäischen Kryptoindustrie.