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Tankstellenkrieg bricht in Europa aus: Tesla und Fastned streiten über Regeln

Es rast um jede Ausschreibung in der Ladestationsbranche und in Deutschland läuft das laut Fastned CEO Michiel Langezaal nicht fair. „Dies ist ein neuer Markt, der öffentlich ausgeschrieben werden muss.’

Die deutschen Nachrichtenmedien Focus nannten es bereits den „Tankstellenkrieg“. Tesla und das niederländische Fastned wollen sich frei um Ausschreibungen für Schnellladestationen auf deutschen Autobahnen bewerben können, stolpern aber über eine privat erteilte Regierungserlaubnis an den nationalen Zapfsäulen-Riesen Tank&Rast, auch Ladestationen anzubieten. Durch das deutsche Gericht versuchen sie, diese Lizenz zu annullieren. Die mündliche Verhandlung war am Donnerstag.

Sollten Ausschreibungen auf den Markt gehen?

Fastned-Gründer und Quote 500-Mitglied Michiel Langezaal war anwesend. Es ist das gleiche Problem wie zuvor in Frankreich und den Niederlanden. Der Knackpunkt ist, ob die Regierung verpflichtet ist, die Ausschreibungen auf den Markt zu bringen oder sie privat lizenzieren darf.’

Tank & Rast stammt aus dem deutschen Infrastrukturministerium. In den 90er Jahren wurde es privatisiert, jetzt gehört es der Allianz und großen Investmentgesellschaften. Dem Unternehmen gehören rund 90 Prozent der Zapfsäulen entlang der Autobahnen. Mit der Genehmigung kann Tank & Rast große Ladestationen an ihren Standorten realisieren. Zuvor hatte die deutsche Kartellwächter den Deal genehmigt.

Dennoch argumentieren Fastned und Tesla (‚wir gehen mit Parteien vor, die gleich sind‘), dass eine gesetzliche Grenze überschritten wird. Langezaal: ‚Tank & Rast besitzt die Rechte zum Betrieb der Tankstellen und der Restaurants, aber nicht unbedingt die Ladestationen. Dies ist ein neuer Markt, der öffentlich ausgeschrieben werden muss. Es macht auch keinen Sinn, einen Windpark automatisch einem Kohlekraftwerk zuzuordnen.’

Fastned könnte den juristischen Erfolg gut gebrauchen. Im jüngsten Geschäftsbericht erklärte das Unternehmen, dass es unwahrscheinlich ist, das Zwischenziel von 400 Ladestationen zu erreichen, der Zähler bleibt vorerst bei 350 hängen. Begründung: Verzögerungen bei ausländischen Ausschreibungen. Fastned ist jetzt in Deutschland, Großbritannien, Belgien, der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden aktiv.

„Alle Klagen, die wir führen, sind wichtig für unsere Zukunft. In unserer Welt geht es darum, Perlen zu fädeln. Ein Urteil in diesem Fall würde einen Teil des Marktes aufbrechen‘, sagt Langezaal. Gleichzeitig: ‚Dann musst du diese Ausschreibungen gewinnen. Glücklicherweise sind wir gut darin.’

Urteil für den 31.Mai geplant

Das Urteil ist für den 31.Mai geplant. „Aber die Erfahrung zeigt, dass dieses Datum nicht unbedingt eingehalten werden wird. Diese Sitzung war auch zweimal unterbrochen worden. Das Urteil könnte einfach über den Sommer gehen „, prognostiziert Langezaal. Der deutsche Richter könnte den Fall sogar vor den Europäischen Gerichtshof bringen, was zu noch mehr Verzögerung führen würde.

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