In einer Volksabstimmung in der Schweiz hat sich eine knappe Mehrheit für eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen ausgesprochen. Das Rentenalter für Männer lag bei 65 Jahren, für Frauen bei 64 Jahren. Die Regierung will diesen Unterschied beseitigen. Laut dem Schweizer Sender SRF waren 50,6 Prozent der Stimmberechtigten dafür und 49,4 Prozent dagegen.
Das Schweizer Parlament hatte dem Gesetz bereits zugestimmt, aber die linke Opposition erzwang ein Referendum. Laut der Berner Regierung ist die Massnahme notwendig, um das Rentensystem bezahlbar zu halten. Die Zahl der Erwerbstätigen sinkt, während die Zahl der Rentner steigt. Die Menschen werden auch im Durchschnitt älter.
Gegner finden die Maßnahme unfair und verweisen auf das geschlechtsspezifische Lohngefälle. Infolgedessen ist auch die Rentenhöhe niedriger. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums erhalten Frauen durchschnittlich 35 Prozent weniger Rente als Männer.
Die große Kluft ist auffällig: In der Deutschschweiz gab es mehr Unterstützung für die Erhöhung des Rentenalters als in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz.
Kein Verbot der Massentierhaltung
Ein Verbot der Intensivtierhaltung – auch eine Frage, die im Volksentscheid vorgebracht wurde – hat es nicht geschafft. Umwelt- und Tierschutzgruppen forderten die Maßnahme, aber etwa 63 Prozent der Wähler stimmten dagegen. Parlament und Regierung hatten ein negatives Abstimmungsvotum abgegeben, weil die Regeln für die Haltung von „Nutztieren“ in der Schweiz bereits sehr streng sind.
Megaställe mit vielen zehntausenden Tieren pro Stall beispielsweise kommen in der Schweiz schon jetzt nicht in Frage. Nach den geltenden Vorschriften dürfen Betriebe bis zu 1.500 Schweine, 27.000 Masthähnchen oder 300 Kühe halten. Ein solches Verbot würde auch zu höheren Preisen führen. Zum Vergleich: In einer Studie der Universität Wageningen aus dem Jahr 2007 wurde ein Stall mit 220.000 Masthähnchen in den Niederlanden als Megastall angesehen.
Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 80 Millionen Tiere geschlachtet.
Im ganzen Land fanden auch andere Referenden statt. Dies war beispielsweise im Kanton Luzern der Fall. Die Schweizergarde im Vatikan wird mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein: Die Bewohner weigern sich, mehr als 400.000 Euro für die Modernisierung von Kasernen für die Wachen beizutragen.
Das gesamte Projekt kostet rund 50 Millionen Euro und wird von der Schweizer Regierung, dem Vatikan und mehreren Kantonen finanziert. Auch private Institutionen tragen zur Modernisierung der Kaserne aus dem Jahr 1825 bei.