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Die Bunker sind sehr gefragt

Beschuss eines Atomkraftwerks, Bedrohung mit Atomwaffen und Besetzung von Tschernobyl. Aufgrund des russischen Krieges in der Ukraine pflegen die Schweizer ihre Luftschutzbunker wieder.

Bunker. Zusammen mit Schokolade, Uhren und Bergen sind sie ein wichtiger Teil der Schweizer Identität. Jetzt, da der Krieg in der Ukraine wieder mit Atomwaffen bedroht ist und Atomkraftwerke unter Beschuss stehen, gibt es wieder Aufmerksamkeit für den Luftschutzbunker.

In den 60er Jahren, als die Spannungen zwischen der Sowjetunion und dem Westen hoch waren, begann das Land, in rasendem Tempo Unterkünfte zu bauen. Die Gemeinden waren sogar verpflichtet, dort für ihre Bewohner zu bauen. Ab einer bestimmten Größe müssen Häuser einen Luftschutzbunker haben. „Neutralität ist keine Garantie gegen Radioaktivität“, sagt ein alter Schweizer Slogan.

So gibt es 60 Jahre später 365.000 Luftschutzbunker, die 9 Millionen Menschen aufnehmen können. Das reicht für 8,6 Millionen Menschen. Obwohl es regionale Unterschiede gibt. Diejenigen, die in Genf leben, sollten am meisten aufpassen. Nur 75% der Bevölkerung haben einen Platz in einem Bunker.

Obwohl der Hauptzweck eines Luftschutzbunkers darin besteht, im Falle eines (Atom-) Krieges oder gegen Radioaktivität Deckung zu suchen, haben die Schweizer ihre Bunker in den letzten Jahren oft anders interpretiert. Zum Beispiel wurden sie als Militärbaracken, Aufnahmezentren für Asylbewerber und sogar als Weinkeller genutzt. Die Schweiz kann ein Gesetz auslösen, das vorschreibt, dass alle Keller innerhalb von fünf Tagen einsatzbereit sein müssen. Ein Gesetz, das das Land nie in Kraft gesetzt hat.

Wenn ein Schweizer ein Marmeladenglas aus seinem Keller holen will, muss er oft eine schwere Betontür aufreißen. Jeder Luftschutzbunker muss auch einen kleineren Notausgang und ein Belüftungssystem haben.

Einige stellen dort auch Gestelle ab, die problemlos als Etagenbetten verwendet werden können.

Trotzdem sind die Luftschutzbunker voller Stahl und Beton nicht die Wunderlösung gegen die schwere Artillerie. Experten zufolge hängt ihre Wirksamkeit stark von der Stärke und Nähe einer Atombombe ab. ‘Sie können bei Radioaktivität einen gewissen vorübergehenden Schutz bieten“, erklärt der Schweizer Verteidigungssprecher. „Aber ein Atomkrieg in großem Maßstab wäre eine Katastrophe. Kein Staat kann sich vor den Folgen schützen.’

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