In seinen ersten vier Monaten bei der Schweizer Bank erhielt der niederländische CEO Ralph Hamers von UBS eine Belohnung von 4,2 Millionen Franken oder fast 3,8 Millionen Euro. Das ist viel mehr, als er jedes Jahr als CEO von ING verdient.
Hamers wurde im September Vorstandsmitglied bei der UBS und steht seit 1.November an der Spitze der grössten Schweizer Bank. Er erhielt 1,2 Millionen Franken ordentliches Gehalt und 3 Millionen Franken variable Vergütung, wie Boni. UBS erhöhte den Topf für Boni um 24 Prozent auf fast 2,8 Milliarden Euro, nachdem sich die Bank im Coronavirus-Jahr 2020 besser als erwartet entwickelt hatte.
Sein Vorgänger Sergio Ermotti bei der UBS erhielt 2020 insgesamt 13,3 Millionen Franken. Ermotti wird Vorsitzender des Rückversicherers Swiss Re.
2019 erhielt Hamers bei ING eine Gesamtprämie von rund 2 Millionen Euro. 2018 gab es noch viel Aufhebens, als der Aufsichtsrat der ING Hamers seine Gesamtvergütung deutlich auf rund 3 Millionen Euro erhöhen wollte. Laut ING sollte die Maßnahme das Gehalt an der Spitze wettbewerbsfähig und marktkonform halten. Aber nach heftigen Reaktionen in Politik und Gesellschaft gab die Bank den Plan auf.
Bei der UBS gibt es übrigens einen Schatten über Hammers. Als ehemaliger CEO von ING wird er strafrechtlich verfolgt, weil er die Geldwäsche bei der Bank nicht überwacht hat. Hamers führte ING, als es 2018 wegen Fahrlässigkeit bei der Bekämpfung der Geldwäsche mit einer Geldstrafe von 775 Millionen Euro belegt wurde. UBS äußerte sich bisher immer zuversichtlich.